Unser audiovisuelles Schmuckstück des Monats März
Audiovisuelles Schmuckstück M
Unser audiovisuelles Schmuckstück des Monats März
Unser audiovisuelles Schmuckstück des Monats März
Unser audiovisuelles Schmuckstück des Monats Februar
Ferien. Ich brauche Ferien. Weite. Der Blick muss in die Weite schweifen. Atmen. Feuchte, salzige Meeresluft will ich atmen. Salz auf der Haut und auf der Zunge spüren. Der Wind im Gesicht. Frisch. Kühl. Kraftvoll. Der Wind katapultiert mir die Atemluft ins Gesicht. Dafür muss ich weit reisen. Weit fahren. Stunden über Stunden durch die französische, grüne Waldlandschaft. Autobahnen. Kilometer um Kilometer. Es ist anstrengend. Es zehrt. An den Nerven, an der Geduld. Aber ich wollte weg. Weit weg. Bis an den Rand Europas, wo es ins den Atlantik zu fallen scheint und das Wasser das Land zu sich holen will. Ich möchte schauen, was da kommt, dort, wo das Festland aufhört, eine zarte Linie bildet, sich auflöst und mit dem Ozean vermengt. Ich will einmal hinüber schauen, auf die andere Seite. Will sehen, was da ist, jenseits des Meeres. Doch mein Blick reicht nicht, ich sehe nicht hinüber, nicht weit genug. Ich ziehe meine Schuhe aus, lass sie liegen und tauche meine Füße zuerst in den Sand, dann ins Wasser. Heiß und trocken, dann kalt und nass. Kalt. Kalt. Atlantik. Die mikroskopisch kleinen Wassertropfen in meinem Gesicht. Ein Dampfbad. Reinigung. Die Lunge, die Lungenbläschen werden gespült, gereinigt. Altes hinaus. Hinausatmen was ich hinter mir zu Hause gelassen habe. Die Gedanken, das Grübeln, den Alltag. Jetzt gibt es nur das. Die Weite. Das immerzu gleichmäßig sich auf-, und wieder abbauende Rauschen. Der Atem des Meeres. Es atmet ein und atmet aus. Mit seiner Ausatmung spuckt es Tang, Muscheln und Abfall aus und holt sich mit der Einatmung zurück, was ihm gehört. Ich setze mich in den Sand. Meine Knie umschlinge ich und lege mein Kinn darauf. Die Zehen vergrabe ich. Ich bin so herzensfroh. Egal wohin ich auch schaue, in den Norden, den Süden, den Westen. Nichts verstellt mir den Blick. Ausdehnung. Europa, Frankreich, das Land, das Meer in seiner Entfaltung. Hingelegt und ausgestreift. Ich hier. In den Ferien. Ich gehe nordwärts, ein Fuß im Wasser einer im Sand. Es gibt kein Ziel vor mir, nur der Horizont, der nicht näher kommen will, wie weit ich ihm auch entgegengehe. Möwen kreischen und lachen über mir. Wenige Reize strömen auf mich ein. Rauschen und Kreischen im immer gleichen Rhythmus. Sonne im Gesicht, Wind in den Haaren. Ich atme durch. Kein Ballast. Ich fühl mich so friedlich. Werde leicht und leer. So viel Platz ist auf dieser Welt, soviel Raum zum Sein, soviele Gedanken zu denken. Alles so einfach und klar. Ein paar Elemente. Die Atmosphäre. Der Himmel über mir legt sich behutsam über das Land und wird dann eins mit dem Wasser. Fließen der Aggregatzustände. Ein paar Tage, ein paar Wochen im Jahr frei sein. Freiheit. Nein, ich bin nicht frei. Der Mensch so unfrei und nichtig. Das Meer, der Mond, die Gezeiten. Sie dirigieren. Werden, Vergehen, Wachsen, Verschwinden. Schwinden. Strand, Sand, eine Wasserlache. Ein kleiner See, der Ozean. Friedlich und still, dann mächtig und voller Gewalt. Das Meer ist mir so fremd. Es zieht mich in seinen Bann, saugt mich auf. Die Sonne streichelt mich, streichelt den Horizont. Sie taucht nun selbst ins Wasser ein. Hier bin ich so gern. Ich sitze und denke. Nirgendwo träumt es sich so leicht. Der Blick in die Ferne verschwimmt mit dem Blick in die Zukunft. Pläne, Projekte, Hoffnungen werden hier entworfen. Dieser Platz hat so viel Kraft. Und geizt nicht damit. Gibt. Ich tanke hier auf. Sonne, Wärme, Feuchtigkeit. Ich wachse, ich gedeihe, ich strecke mich nach oben. Ich berühre mit den Fingerspitzen den Himmel. Ferner, fremder Ozean. Wie soll ich dich verstehen? Was flüsterst du mir zu zwischen deinen schweren Atemzügen? Lädst zu mich ein, lachst du mich aus oder warnst du mich? Lerne ich von dir? Muss ich nur hinhören und du sagst mir, wer ich bin? Oder hinein hören? Wenn es zurück geht ins Gebirge ist meine Haut ein wenig brauner, meine Gedanken klarer, mein Blick schärfer und mein Hoffen mutiger.
Hossegor: Eldorado des Wellenreitens. 21 km nördlich von Biarritz. Lebhaftes Städtchen mit Surfschulen, schönen kleinen Geschäften, Bars, Restaurants. Man kann hier alles machen, was das Sommerherz begehrt.
Hotels sind rar, es empfiehlt sich ein Ferienhaus oder Appartement. Zum Beispiel über einen lokalen Anbieter wie www.agencepetit.com oder über https://www.homelidays.com
Biscarrosse Plage: südlich von Bordeaux, vor allem für Familien geeignet.
Unbedingt übernachten im entzückenden Gästehaus www.lecomptoirdessables.fr
Moules Frites direkt am Strand in der Bar de la Playa, Rond Point Sud, +33 5 58 78 27 81, machen süchtig.
Guéthary (baskisch Bidarte): ist ein idyllisches Örtchen an der Küste, die nun schon nahe der spanischen Grenze steiler wird. Feriendomizil der besseren Pariser Gesellschaft. Davon darf man sich aber nicht abschrecken lassen! Besten Cidre getrunken im Hotel le Madrid mit herrlicher Terrasse.
Biarritz: mondäne Stadt am Atlantik, verwinkelte steile Gässchen, schöne Geschäfte, herrlicher Weitblick bis in die Pyrenäen. Ausgangspunkt für die Erkundung des Baskenlandes. Hier kann man hervorragend essen im Fumoir Marin 13, Avenue de Verdun, +33 5 59 22 09 26

The weight of the world
is love.
Under the burden
of solitude,
under the burden
of dissatisfaction
the weight,
the weight we carry
is love.
Who can deny?
In dreams
it touches
the body,
in thought
constructs
a miracle,
in imagination
anguishes
till born
in human---
looks out of the heart
burning with purity---
for the burden of life
is love,
but we carry the weight
wearily,
and so must rest
in the arms of love
at last,
must rest in the arms
of love.
No rest
without love,
no sleep
without dreams
of love---
be mad or chill
obsessed with angels
or machines,
the final wish
is love
---cannot be bitter,
cannot deny,
cannot withhold
if denied:
the weight is too heavy
---must give
for no return
as thought
is given
in solitude
an all the excellence
of its excess.
The warm bodies
shine together
in the darkness,
the hand moves
to the center
of the flesh,
the skin trembles
in happiness
and the soul comes
joyful to the eye---
yes,yes
that´s what
I wanted,
I always wanted,
I always wanted
to return
to the body
where I was born.
San Jose, 1954
Unser audiovisuelles Schmuckstück des Monats Jänner
Am Jahresende haben wir die Angewohnheit Bilanz zu ziehen und spüren den Drang nach einem zumindest kleinen Neuanfang. Alten Ballast zurücklassen im alten Jahr. Nach vorne blicken, Fehler nicht mehr machen wollen. Vorsätze. Optimismus. Vielleicht. Was, wenn der Pessimismus überwiegt? In uns nagt. Was, wenn in uns etwas laut wird, das wir nicht recht einordnen können. Es geht uns gut. Uns. In unserer Welt. Wenn wir von oben herab auf unser Leben blicken. Aus der Ferne. Distanziert. So, als ob wir unbeteiligte Beobachter wären. Wir führen ein gutes Leben. Mehr oder weniger. Wir haben uns so viele unerfüllte Wünsche und Träume bewahrt, dass wir die Kraft haben weiter zu wurschteln (Anm.: österreichisch für „in einem gewissen Trott und ohne rechten Plan vor sich hin arbeiten“). Wie Sisyphus. Wir lesen gute Bücher. Wir kochen und genießen das Essen danach. Wir trinken Wein oder Gin. Oder Tee. Wir haben treue Freunde, eine Handvoll zumindest. Wir pflegen diese Freundschaften. Wir haben tiefgründige Gespräche, freuen uns aneinander, an unseren Partnern, unseren Kindern, an unseren Eltern und unseren Tieren. Wir gehen in unserem Beruf auf. Einiges ist uns schon gelungen. Wir haben Leben gerettet und Häuser gebaut. Wir sind weiterhin neugierig, wir haben das Staunen nicht verlernt. Wir hören nicht auf zu lernen. Wir wagen immer wieder Neues. Wir verreisen, sehen uns neue Länder an. Neue Menschen. Wir besuchen die Städte, die wir immer schon geliebt haben. Wir treiben Sport, spüren uns und unsere Körper. Wir sind gesund oder gerade genesen. Wir wissen gut, welch Geschenk die Gesundheit ist. Wir wissen, wie kostbar das Leben ist. Wir erfahren Tage mit Sonne und Freude und Heiterkeit, wir überwinden Liebeskummer und Niederlagen. Und dies alles, diese Art von Sein, diese Präsenz in der Welt, dieses Da-Sein macht uns anfällig. Verletzlich. Wir haben eine Prädisposition zum Weltschmerz. Wir haben keinen offensichtlichen Grund traurig zu sein. Sicher, wir balancieren, taumeln auf einem Drahtseil zwischen Optimismus und Pessimismus. Meist aber sind wir Melancholiker. Da ist etwas in uns. Etwas Dumpfes. Wir spüren es, weil wir Spürende sind. Spürer. Wir spüren es, können es aber nicht fassen. Wir sind informiert. Wir scrollen durch Facebook, Twitter oder what ever. Wtf. Wir lesen die Zeitung. Zeitungen. Wir hören Radio. Sehen fern. Reden mit den Menschen über das, was passiert in der Welt. Unserer Welt. Es ist da in uns. Atmet. Es stinkt. Es schmerzt. Es sticht nicht, brennt nicht. Es dümpelt so dahin. Wir sind unruhig. Der Schmerz verlässt und nicht. Selbst in ausgelassener Runde befällt er uns dieser Tage. Auch wenn wir uns schlafen legen. Er ist der erste, der uns begrüßt, wenn wir morgens erwachen oder mitten in der Nacht. Er bearbeitet uns und wirkt. Was ist das, was wir da wahrnehmen mit unseren feinsten Antennen, unseren Mikrosensoren, der hochkomplexen Maschinerie des sensiblen Menschen? Es ist das Leid der Welt, sage ich Euch. Die Schmerzen der Erde und all ihrer Lebewesen. Es ist aber auch der Schmerz der Überforderung mit der Welt, mit dem Unklaren, mit dem Nichtwissen darüber, wer das Netz wohl spinnt. Und ob wir bald in die Falle gehen. Ins Netz. Wir verstehen die Zusammenhänge nicht. Wir sind verunsichert. So viel Krieg, so viel Leid, soviel Elend. Was passiert mit unserer Welt? Wir gehen nicht gerade sanft mit ihr um. Wir schüren und zündeln. Es brodelt. Der Krieg rückt näher, weil wir im täglich in die Augen schauen. Wir leiden und verursachen Leid. Ganz nah schien uns der Kummer besonders dieses Jahr gekommen zu sein. 2016. Soviel ist passiert, was wir nicht verstehen. Können. Die Welt ist unüberblickbar geworden. Wir haben die Übersicht verloren. Die kranke Welt ist zu uns gekommen in Form eines Flüchtlings, in Form der Auflösung eines Friedensbundes, in Form machtgieriger Despoten, in Form von Terror, in Form von Steueroasen und Waisenkindern. Nachrichten aus aller Welt brechen unreflektiert, ungeschönt, verzerrt, ungefiltert und unbedacht über uns herein. Fast täglich. Kaum eine Pause gönnen uns die „Breaking News“. Wir sind gezwungen zu wählen. Was wir glauben, was wir glauben müssen, was wir glauben wollen. Unbehagen, Verstörung, Verunsicherung, Beunruhigung. Schmerz ist nicht das, was wir uns wünschen, schon gar nicht den Schmerz der ganzen Welt wollen wir schultern. Aber Schmerz ist auch ein Signal. Lebenswichtig. Er warnt, er macht uns aufmerksam. Er ruft uns auf, hinzuschauen. Ist alles wirklich so schwarz, so dunkel, so hoffnungslos? Können wir relativieren, abschwächen, abkühlen, klar sehen? Wie können wir in unserer kleinen Mikrowelt den Schmerz lindern. Können wir das überhaupt? Wir, die Spürer, die Melancholiker, die Sensiblen sind die, die am Leben hängen, an den Menschen, an der Sonne, an den Blumen, an den Bienen, an Gedichten und schöner Musik. Das ist der Preis. Kein gutes Leben ohne, hin und wieder , Weltschmerz.
Unser audiovisuelles Schmuckstück im Monat Dezember

Mein Beruf ist es, auf Menschen aufzupassen. Ich bin eine Bewacherin. Eine Behüterin. Ich kümmere und sorge mich, dass Menschen genug Luft bekommen, ihre Atemwege frei sind und frei bleiben. Ich bewache ihren Schlaf. Bewahre sie vor Schmerzen. Ich sorge für ein kräftig rhythmisch schlagendes Herz, sodass die Lebensenergie, der Sauerstoff bis in die kleinsten Winkel des Körpers verteilt und dass jede einzelne Zelle großzügig mit diesem Elixier versorgt werde. Ich steuere das Einschlafen und das Erwachen. Ich verwende dazu meine bloßen Hände, mein Gefühl, mein Wissen und ich verwende dazu Maschinen. Mehrmals täglich ermahne ich die Menschen tief und kräftig zu atmen. Ich überwache sie, bis sie selbst wieder den Taktstock des Ein-und-aus-und-ein-und-aus in Händen halten. Meinen eigenen Atem, meinen Herzschlag beachte ich zu wenig. Ich schenke ihm zu wenig Aufmerksamkeit. Schenken. Eine Geste der Zuneigung. Aufmerksam auf meinen Atem werde ich nur, wenn er knapp ist oder er mir geraubt wird. Warum? Zu selten ist mir klar, dass ich auch die Behüterin und Lenkerin meines eigenen Atems sein kann. Dass ich ihn mir zu Nutzen machen und Kraft und Klarheit oder Ruhe und Trost aus ihm schöpfen kann. Und so verwundert es mich ganz ungemein, warum ich nicht früher zum Yoga fand. Was mich vom Yoga abhielt waren Vorurteile. Soweit so gut. Trotz aller Ressentiments hab ich es doch ausprobiert, weil das Studio so nah ist. Bin ich halt hin. In einer luftundurchlässigen aber durchaus bequemen Wollhose. Weil für das Rumsitzen sollte sie schon bequem sein, die Kleidung. Wie hab ich das bereut. Ich habe geschwitzt. Und wie. Aber das Schwitzen ist zweitrangig, viel wichtiger ist: ich habe geatmet. Ich habe meinen Atem wahrgenommen und ihm Beachtung geschenkt. Ich habe ihm gehuldigt. Ihn betrachtet. Und: ich habe erfahren, was der Atem mit mir tut, meinem Körper, meinem Befinden, meinem Geist. Bei meinen Patienten kann ich das Atemvolumen erhöhen, die Häufigkeit des Ein-, und Ausatmens, ich kann die Druckverhältnisse in der Lunge verändern, ich kann das Verhältnis zwischen Ein-, und Ausatemzeit variieren, ich kann die Sauerstoffzufuhr erhöhen. Ich beobachte, was dies mit den Vitalwerten macht, der Sauerstoffsättigung und dem Blutdruck, wie die Hautfarbe, die Lippenfarbe der Menschen blitzschnell eine Nuance rosiger wird und wie schnell sich die Kapillaren nach sanftem Pressen wieder füllen. Ich messe, wie der Druck in den Lungen den Blutdruck beeinflusst und ob das Herz mehr Arbeit leisten muss. Ich selbst brauche keine Maschinen oder Apparate um Dinge mit meiner Atmung zu tun. Ich kann sie vertiefen, ich kann sie flacher fließen lassen, ich kann meine Lungen vollständig füllen und die Räume, in die der Atem fließt vergrößern, ich kann meine Lungen vollständig leeren, ich kann meine Atmung dahingleiten lassen, ich kann mich von Gedanken befreien, indem ich meine Achtsamkeit nur auf das immer wiederkehrende ein-und-aus-und-ein-und-aus richte. Ich kann mich ausbreiten. Weite. Leere. Stille. Fülle. Am liebsten verharre ich im scheinbar unendlichen Raum, dem Stillhalten zwischen zwei Atemzügen. Bin hier geborgen. Pranayamas. Atemübungen. Atemkunst. Was ich hier mache, beim Yoga ist so einleuchtend. Einleuchten. Licht strömt ein. Ich lenke meine Atmung, ich lenke meine Gedanken. Ich lenke mich dorthin, wohin ich will. Ich stärke mich und mache mich widerstandsfähig. Ich mache mich offen. Ich kläre mich. Ich schöpfe Energie. Der Atem, das ist das Beste, ist immer da. Verlässlich. Ob ich ihn wahrnehme oder nicht, ob ich ihm Beachtung schenke oder nicht. Aber warum ihn nicht beachten? Warum das Atmen nicht zur Kunst verfeinern? Zum Werkzeug eines guten Moments. Zum Werkzeug eines guten Lebens?





Unser audiovisuelles Schmuckstück im Monat November